es muss ziemlich genau 17 jahre her sein, dass mir im zuge einer unserer ganz frühen gemeinsamen siedlereien meine butterdose abhanden gekommen ist. genauer gesagt, war es der monsieur, der sie verloren hat. meine ich zumindest. und ich meine sogar, dass er das mit absicht getan hat, den sie beherbergenden umzugskarton kurzerhand irgendwo zwischen a und b verschwinden hat lassen, hatte er meine butterdose doch immer mit einem gewissen hohn im blick beäugt – daran erinnere ich mich aufs genaueste. seit ziemlich genau 17 jahren nehme ich ihm das in wechselnden graden übel. gut, es handelte sich (möglicherweise) um ein wenig ansehnliches exemplar aus billigem und obendrein vermutlich sogar gesundheitsschädlichem kunststoff. aber es war die erste von meinem eigenen selbstverdienten nachhilfelehrerinnengeld gekaufte butterdose meines lebens. seit ziemlich genau 17 jahren finde ich geschätzte zweimal monatlich eine für meinen geschmack über die maßen passende gelegenheit, beim ausdemkühlschrankfischen und aufdentischlegen der seither im lumpengewand ihrer zerfledderten verkaufsverpackung daherkommenden butter zu monieren, dass ich solchermaßen »russischer« butteraufdecklösung gar nicht zugetan und der monsieur ein ungustl sei, wo er sie doch ursächlich zu verantworten habe mit seiner himmelschreienden butterdosenübersiedlungsunachtsamkeit. der indes zeigt in der chose weder schuldeinsicht noch empathie, sodass das butterdosenthema über die jahre fernab jeder partnerschaftlichen interessensteilung ein – völlig zu unrecht (denn: siehe verantwortlichkeit) – ganz und gar und allem anschein nach ausschließlich mich involvierendes geblieben ist.
in den letzten ziemlich genau 17 jahren habe ich mindestens eine stunde im jahr mit der suche nach einem butterdosenersatz verbracht, was in summe ziemlich genau 17 lebenszeitstunden butterdosenersatzsuche ausmacht, was seinerseits der durchschnittlichen wachstundenanzahl eines tages gleichkommt. notabene :: ein ganzer lebenstag butterdosenersatzsuche! wie viel ich auch gesucht und geblättert und geklickt und geschaut habe – nichts brauchbares dabei. zu plastik, zu massiv, zu rustikal, zu dekorativ, zu voluminös, zu ... butterdose.
nach ziemlich genau 17 jahren habe ich also den entschluss gefasst, die suchflinte ins korn und mich selbst ins butterdosenherstellungszeug zu werfen. kurzerhand und stundenlang aus einem stück porzellan paperclay einen rundeckigen kubus gebaut, von papa brennen und innen transparent glasieren, von einem tischlerfreund ein passendes zirbenholzbrettchen dazutischlern lassen. ein gemeinschaftswerk. sozusagen. sehr präzise, was den papa- und den tischlerteil betrifft, sehr ungelenk der rest. windschief und uneben und zu klein für ein butterstück. (papa musste ziemlich schmunzeln bei ihrem anblick.) aber immerhin nichts von dem, was die gesichteten an aussetzbarem an sich hatten. und damit ausreichend. fürs erste. für mindestens die nächsten 17 jahre. ziemlich genau.
linked with: creadienstag
ich habe auch noch keine passende gefunden. Deine ist sehr schön (geht das mit dem Holz?) vielleicht filze ich mir ja eine? liebe Grüße und viele leckere Butterbrote wünsche ich!
AntwortenLöschenes kann gar keine bessere und schönere butterdose geben ;-) - liebe grüße ghislana
AntwortenLöschenIch finde sie wunderbar, weil sie eine Entstehungsgeschichte hat. Zusammen mit deinem Papa, mit dem Tischlerfreund und auch mit deinem Monsieur, wenn auch in Nichtbeteiligung.
AntwortenLöschenUnd ich finde sie auch wunderbar, weil sie von außen aussieht, wie ein handgemachtes Butterstück und auf einem duftend
Eine sinnliche Erlebnisbutterdose mit familiengeschichtlichem Hintergrund. Sozusagen.
Herzlich, Katja
(auch ohne angemessene Butterdose)
i
Eine herrliche Geschichte liebe Ulma! Ich finde diese kleinen Neckereien über Jahre hinweg ja immer sehr amüsant. Danke fürs Erzählen einer Deiner kleinen Neckereien!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Julika - ach und: lass Dir die Butter aus der selbstgebauten und in teamarbeit hergestellten Dose gut schmecken!
ein leidiges thema, die butterdosen. ich suche immer noch.
AntwortenLöschenEin Beziehungsdrama in Butter, mit halbem Happy End.
AntwortenLöschenLG Jennifer
Ich schmunzle mit ;-)
AntwortenLöschenSo Stücke mit Geschichte sind ganz besonders. aber es ist echt schwierig eine eckige Butterdose zu bekommen, die gefällt.die meisten Keramiker drehen Dosen und die sind dann rund, ich mag aber das Stück da nicht reinmatschen.Eckig passend mit Deckel ist schwer wegen des Schrumpfens, versteh ich ja, aber schade. Meine Lieblingsdose war von Hedwig-Bollhagen, die ich sehr mag, aber die ist weg. Hm?!
AntwortenLöschenbuttrige Grüße von Karen
SCHÖN! ist sie für mich....für dich sicher noch viel mehr....und halbe Buttern beherbergt sie sicher ganz formidabel was doch eh viel praktischer ist; hat man doch doppelt so oft die Freude eines unversehrten Stückes Butter auf dem Tisch.
AntwortenLöschenDer Frühling kommt!...Ulma morgens wenn ich in die Weltenhalle hinaus und in das Voglekonzerthaus trete, welch Freuden das Leben uns gibt.
Habts fein. Ihr lieben
Nach 17 Jahren hast du dir eine wunderschöne 'Dose' gezaubert! Mir gefällt gerade das windschiefe.
AntwortenLöschenLG
Christine
Liebe Ulma,
AntwortenLöschendie Butterdose - eine der letzten??? Ulma - Papa - Zusammenarbeitenwerke.
Es kann keine schönere geben.
Gerade weil kein ganzes Butterstück reingeht, ich teile die Butter immer in Stücke, da bleibt sie länger frisch, bei uns findet die Butter nämlich den Weg in den Kühlschrank zurück oft nicht.
Einst bekamen wir eine runde geschenkt aus Keramik - die mag ich nicht so gerne siehe KaZe, dann bekam ich eine geschenkt in Kuhform - kitschig... dann bekam ich eine der Marke Tupper geschenkt... dann hatte der Kühlschrank eine dabei... die richtige Butterdose gibt es auch bei uns noch nicht.
herzlich Judika
:)
AntwortenLöschenhahahaha! super! selbst ist die frau - genau! :)
AntwortenLöschenund so ein butterstück kann man ja teilen und dann mit der schönen dose auf den tisch bringen.
tolle geschichte!
herzliche grüße
die frau s.
nur so sollten sie sein - die butterdosen!!!
AntwortenLöschenherzliche grüße
ich habe noch nie eine solch schöne butterdose gesehen!
AntwortenLöschenDie Butterdose ist der Knaller, ein Unikat und wunderschön. Da ist es doch vollkommen egal, ob ein ganzes Stück Butter hineinpasst oder nicht! :D
AntwortenLöschenUlma ich finde diese Dose auch ganz hervorragend, damit könntest du in Serie gehen! Ich hoffe aber, du wirfst dem Monsieur beim Butterdoseaufdentischstellen immer einen vielsagenden Blick zu, damit er nie vergisst, wie viel Mühe dich dieses Kunstwerk gekostet hat!!! :)
AntwortenLöschenLieben Gruß
Gabi
auf dass sie nie verloren gehe - schade wär's um sie, denn es kann gar keine perfektere als diese geben. ein rundum beseeltes wunderbares stück für wunderbare (halbe) butterstücke - wer braucht schon ein ganzes viertel butter auf einmal auf dem tisch?
AntwortenLöschenherzliche grüße!
dania
Diese Dose wird es nur einmal geben und jedes Mal beim Benutzen ein Schmunzeln hervorrufen. Ich liebe Deine Art und Weise Geschichten über Butterdosen zu schreiben. Und überhaupt, Du hast recht: es gibt keine schönen Butterdosen zu kaufen. Auf jeden Fall habe ich auch noch keine gesehen, die mir gefällt (meine zuhause inklusive - war ein Hochzeitsgeschenk).
AntwortenLöschenLiebe Grüsse,
Claudine
eine herzallerliebste geschichte. zum glück hat´s die beziehung überlebt und du hast nun eine formschöne eigenkreiert neue butterdose. :-)
AntwortenLöschenEine schöne Geschichte und so schön geschrieben, liebe Ulma. Ich freue mich, von Dir zu lesen. Meine Butterdose habe ich mal auf dem Flohmarkt gefunden und seit sie ein (verflossener) Monsieur etwas unsanft behandelt hat, bin auch ich aufgrund der Macke, wieder auf der Suche. Liebe Grüße!
AntwortenLöschen*Tassen mit Sprung halten am längsten* meinte mal Elke Heidenreich. So wie windschiefe Butterdosen. Die deine für immer verziert mit dieser Geschichte. Und des Papas Schmunzeln....
AntwortenLöschenAch die ist dochgroartig und wunderschön!!! Und die nächste baut dir dein verschlampender und entsorgender Herr Mitbewohner selbstverständlich, oder :) ?!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Tanja
Was für ein schönes Gemeinschaftswerk! Ich war jahrelang auf der Suche nach einer ordentlichen Dose für Margarine, weil ein Teil der Familie lieber Margarine ißt...;-). Eine meiner Lieblingstöpfereien stellt eckige Butterdosen her...zum Glück für mich, denn ich hier könnte mich keiner der Familie beim Werkeln einer Butterdose unterstützen...Nachteil...sie ist nicht so einzigartig wie deine...;-). LG Lotta.
AntwortenLöschenwelch wundervolle Geschichte :) ich musste sehr schmunzeln :) dein ungelenkes Werk, wie du es nennst , findet bei mir übrigens allerhöchstes Lob und dürfte direkt einziehen... die passende Butterdose habe ich nämlich auch noch nicht! Herzliche Grüße
AntwortenLöschenDenise
Diese Brotdose, liebste Ulma, ist schlicht wunderschön.
AntwortenLöschenHach und ich meinte natürlich Butterdose.
AntwortenLöschenklein aber fein !
AntwortenLöschenund die Geschichte zur Butterdose hat literarische Qualitäten ;-)
lieben Gruß
Uta
Was für ein Butterdosenschatz! Schöner geht gar nicht.
AntwortenLöschenUnd was die letzten, butterdosensuchenden 17 Jahre betrifft: ich find auch nix Passendes ...
Ganz liebe Grüße
Christiane
Weltschönste Butterdose und wunderbare Geschichte, liebe Ulma!
AntwortenLöschenUnd in kleinen Portionen bleibt die Butter eh länger frisch :-))
Ganz liebe Grüße Barbara
Abgesehen davon, dass eine Butterdose mit einer solchen Geschichte nichts entstellen kann, nicht einmal das Etwaszukleinsein, ist in mir der leise Wunsch erwacht, einmal ein Buch mit Butterdosen- und anderen Geschichten von Dir zu lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Maike
Ich mag deine Geschichte von der Butterbrotdose. Sie ist perfekt wie sie nun ist!
AntwortenLöschenLiebste Grüße von Steffi - immer noch auf der Suche;)
butterdosenpoesie, wahrlich! hier ein dänisches modell aus den 50ern auf dem tisch, den überseeischen butterstangen trotzend;) lg, nikki
AntwortenLöschen