saunatemperaturen und brotbacken — eine mésalliance, eine freudvolle aber: frischbrotduft in der nachsonnenuntergangslaufrischluft. provenzalische lavendelerinnerungen, honigmundhöhlensummen. herr bertinet hat das rezept aufgeschrieben in seinem schönen brotbackbuch. ein wenig habe ich es abgeändert; nicht weil ich in einem anflug von größenwahn gedacht hätte, dass ich es besser wüsste, sondern schlicht weil es sich so ergab. vollkornmehlig statt weizen dinkel, weil ersterer nicht zur hand, salz und hefe pimalgedaumt, ein bisschen mehr honig, weil einfach nicht genau gelesen. jedenfalls dann so also:
300 g dinkelvollkornmehl mit 200 g weizenmehl und 1 teelöffel lavendelblüten vermengt und wie beim teigstreuseln etwa 15 g frische hefe eingerieben; 1 3/4 teelöffel salz eingerührt. von 350 g wasser einen schluck gemeinsam mit 40 g honig erwärmt, um den zu verflüssigen — gemeinsam mit dem übrigen wasser zum mehllavendelhefesalzgemisch gegeben und zu einem teig verarbeitet. (herr bertinet macht das mit einer technik, die er im buch genau erklärt, bei deren nachahmung mir geschick oder glück oder beide allerdings nicht auf der schulter, in den händen oder im teig saßen. um das bemehlen der arbeitsplatte kam ich letztlich nicht herum.)
und dann begann das warten (aufgefüllt mit ebenso temperaturstimmigem haubenhäkeln, dazu in bälde mehr): den guten herrn erst einmal für 45 minuten mehlbestaubt und tuchbedeckt in der teigschüssel gehen lassen. herausgehoben, die ränder kreisum zur mitte hin gefaltet, umgedreht und noch einmal dasselbe gehprozedere — gleiche umgebung, gleiche dauer — durchlaufen lassen. wieder raus, die kanten zur mitte hin einschlagend zu einem viereckigen laib geformt, aufs backblech gelegt, mit mehl bestaubt, wieder zugedeckt und noch einmal etwa eine stunde gehen und sich auf rund das doppelte volumen vergrößern lassen. das backrohr auf 250° C vorgeheizt.
mithilfe eines scharfen messers in den laib einmal ein um 45 grad gedrehtes tictactoefeld eingeritzt. die backofenwände mittels pflanzensprühflasche mit wasser bespritzt und den teigling ins heiße rohr geschoben. die temperatur auf 220° C reduziert und nach 10 minunten backzeit noch einmal heruntergedreht auf 200° C. nach weiteren 20 minuten vorsichtig angeklopft, hohlklang vernommen, daraus brotfertigkeit abgeleitet, den laib aus dem ofen genommen und abkühlen lassen.
lauabendlich verzehrempfehlungsgemäß mit schafkäse genossen — und morgenfrischluftig mit erdnussbutter. so sommer. vom appetit den guten allen nachbäckerinnen! eine aufrichtige gaumen- und herzensempfehlung.